Sonntag, 28. November 2010

BRASÍLIA

23.08.10
 
Mitlerweile bin ich schon seit einer Woche in Brasília bzw. dem Stadtteil „Ceilândia“, habe schon einiges gesehen und mich auch schon ganz gut eingelebt. Ich teile mir mit meiner Projektpartnerin Tirza ein Zimmer und wiederum die Wohnung mit Leni, einer Einheimischen die auch hier im Projekt arbeitet. Wir wohnen auf dem Gelände des „Casa da Esperança“(Haus der Hoffnung), welches eine Art Jugend- und Weiterbildungszentrum ist. Hier werden wir allerdings nur 1 oder 2 Tage die Woche arbeiten. Die meiste Zeit werden wir im „Cantinho do Girassol“ verbringen, in dem wir hauptsächlich mit kleineren Kindern arbeiten werden.
Unsere Mitbewohnerin ist sehr nett und herzlich, spricht zwar kein Deutsch aber versteht es uns alles in einfachem Portugiesisch zu erklären. Wir waren direkt die ersten beiden Tage nach unserer Ankunft mit ihr in Brasília und haben schon alle wichtigen Gebäude, Denkmäler und Museen gesehen. Glücklicherweise sind hier sämtliche Führungen und Museumsbesuche kostenlos, sodass wir den „Congresso Nacional“ sowie das Außenministerium ausgiebig erkunden konnten. Selbstverständlich haben wir auch einen Blick in die absolut futuristische Kirche geworfen – interessantes Design, aber andächtige Stimmung kam dort bei aller Liebe nicht auf (zumal unzählige Touristen die Kirche stürmten, nur um eben ein Foto vor dem Altar à la „ Ich war da“ zu machen und dann wieder rauszuhechten. Im Nationalmuseum, ebenfalls sehr gewöhnungsbedürftige Architektur (in einer Gegend, in der fast ganzjährig die Sonne scheint, keine Fenster einzubauen finde ich persönlich ja schon grob fahrlässig…), haben wir uns eine Ausstellung zum Thema Fahrradkulturen in Großstädten (hauptsächlich europäische) angesehen – die war wirklich gut. Da die ganze Stadt jedoch offensichtlich nicht für Fußgänger konstruiert wurde (es gibt lange Strecken ohne Bürgersteig und die verschiedenen Gebäude liegen kilometerweit auseinander…) waren wir nach 6 Stunden Fußmarsch dann auch froh in den Bus Richtung Ceilândia einsteigen zu können.
Da unsere Ansprechpartnerin und Leiterin des „Casa da Esperança“ Eli erst diesen Donnerstag aus Deutschland zurück kam, hatten wir die ganze Woche noch frei. Wir hatten also noch genügend Zeit uns einzuleben, die Gegend ein wenig zu erkunden und die MitarbeiterInnen hier kennenzulernen. Wir wurden von allen sehr gut aufgenommen und fühlen uns schon nach einer Woche wie zu Hause. Eli ist ebenfalls sehr herzlich und vor allem total nett. Sie spricht fließend Deutsch und ist sehr bemüht, damit wir uns hier wohlfühlen. Gestern waren wir mit einigen Mitarbeitern auf einer Feier, welche anlässlich des Todestages von Raoul Seixas stattfand. Obwohl wir keine einzige Textzeile beherrschten haben wir natürlich jedes Wort, welches wir konnten, mitgesungen und hatten sehr, sehr viel Spaß. Selbstverständlich haben wir auch mitgetanzt und jede Menge neue nette Leute kennen gelernt.
Ab Montag geht’s für uns im „Cantinho do Girassol“ los. Wir sind schon total gespannt, was uns dort erwartet. Eli hat schon ein bisschen erzählt und uns angeboten, dass wir alle 1-2 Monate mal die Gruppen wechseln, um einen Überblick zu bekommen – wir werden sehen…
Grüße aus dem warmen Brasilien

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